30. September 2012

Minitramprennen v2.0 nach Amsterdam

So da bin ich auch mal wieder. Natürlich gabs jetzt erstmal ne längere Durststrecke was die Postings hier im Blog angeht, aber ich war ja zum Abschluss meiner Tour noch ne Woche auf Teneriffa und dann erst Anfang September wieder im Lande. Danach dann auch mal 4 Tage in Köln um das Spiel des magischen FC gegen den FC zu verfolgen. Dann hatte ich auch Geburtstag und musste mich letzte Woche Montag einer Augen-OP unterziehen etc. etc.
Ich heule gerade wohl etwas viel rum, aber wie ihr schon merkt, ziemlich gute und plausible Gründe warum hier so lange nichts Neues mehr stand.
Gepokert habe ich zwischendurch sogar auch etwas, hab es diesen Monat aber nur so auf ~12.000 Hände gebracht. Nähere Infos gibts die nächsten Tage in einem gesonderten Post in alter Manier mit Graph, Händen des Monats und sonstigen spannenden Sachen.

Hier nun erstmal die absolute breaking News:  

NOCH 6 TAGE BIS ES PER DAUMENEXPRESS NACH AMSTERDAM GEHT!

Wenn jemand nächstes Wochenende noch nichts vor hat und sich beim Lesen meiner Postings hier schon immer mal so gedacht hat: "Och wie ist trampen denn so wirklich in der Praxis?" oder "Och, das hört sich immer alles so nett an, ich hätte auch mal Lust zu trampen!"
Diese Person ist hier genau richtig, denn am kommenden Wochenende gehts per Daumenexpress auf zum Mini-Tramprennen v2.0 von Hamburg nach Amsterdam. Bis jetzt sind wir bereits 13 Leute, die Bock haben sich im "Daumen-raushalten" zu duellieren.


Gruppenfoto Minitramprennen v1.0 nach Prag



Genereller Ablauf:

Getrampt werden soll in 2er Teams diesmal nach Amsterdam. Dort werden wir dann einfach 2 Tage total die Nerven verlieren und dann wieder zurücktrampen/fahren/fliegen jeder wie er möchte.


Die Fakten:

Termin: 05. Oktober 11:00h - 7. Oktober
Start: Hamburg
Stadt: Amsterdam (Entfernung: 480km)
Treffpunkt: Irgend ein großer öffentlicher Platz in der Zielstadt
Unterkunft: Hotel/Hostels

Wir haben uns diesmal im kleinen Kreis der Organisatoren bereits für Amsterdam entschieden und sollten damit eigentlich auch ne ganz gute Entscheidung getroffen haben. Wir liegen diesmal mit einer Streckenlänge von 480km auch deutlich unter den 650km des ersten Rennens nach Prag und sollten alle in einer ordentlichen Zeit nach Amsterdam kommen.

Der Vorschlag zum Ablauf sollte erstmal so sein, dass wir am Freitag den 5. Oktober so gegen 11h Mittags aus Hamburg starten um dann im Laufe des Abends in Amsterdam einzutreffen.
Angedacht ist auf jeden Fall dann für 2 Nächte in Amsterdam zu bleiben und sich am Sonntag auf den Rückweg zu machen.
Als kleines Schmankerl haben wir auch schon geplant uns am Sonntag um 12.30h das Spiel Ajax Amsterdam gegen FC Utrecht in der Amsterdam-ArenA anzugucken.

Dauer bzw. Länge des Aufenthalts kann natürlich jeder selbst bestimmen, genauso wie die Art der Abreise.
Wer jedoch am Tramprennen teilnehmen möchte, muss sich am 5. Oktober um 11:00h am Altonaer Balkon (direkt gegenüber vom Rathaus Altona in Hamburg) einfinden!

Die Regeln fürs Trampen sind relativ einfach: Ihr dürft euch innerhalb von Städten mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen um z.B. an den Stadtrand der jeweiligen Stadt zu kommen. Ansonsten wird nur der Daumen rausgehalten und der Asphalt zum Glühen gebracht! Jegliche Mitfahrgelegenheiten gegen Geld, Züge oder sonstiger Rotz sind strengstens untersagt und führen zur Disqualifikation!

Starten werden wir das ganze mit einem lustigen Pre-Meetings-Abend auf St.Pauli am 4. Oktober, Donnerstag Abend. Es sind natürlich auch alle Auswärtigen herzlich eingeladen am Rennen teilzunehmen, wir werden für die Nacht von Donnerstag auf Freitag für alle genug Schlafplätze hier in Hamburg zur Verfügung stellen!

Ob wir die Teams auslosen bzw. sich im Vorfeld feste 2er- oder 3er-Teams bilden, lassen wir ganz entspannt auf uns zukommen.

AUF GEHTS NACH AMSTERDAM!


Wer jetzt scharf geworden ist, spammed einfach mal in den Comments oder kontaktiert mich in Skype!

3. September 2012

Rozvadov & Barcelona - The Aftermath

So, dann mal auf zur Aftermath 2.0 nach dem zweiten Part des Livepokersommers.


King's Casino Rozvadov


Fangen wir direkt mal ohne große Umschweife mit dem King's Casino in Rozvadov (CZ) an. Für alle die bisher noch nicht da waren, gerne Live pokern und eine nette Atmosphäre genießen wollen, kann ich definitiv empfehlen Rozvadov mal einen Besuch abzustatten. Ansonsten kann man Rozvadov folgendermaßen beschreiben: Ein kleines Dorf mit 600 Einwohnern in Tschechien nahe der deutschen Grenze, mit 5-6 Puffs, zwei Massagesalons, sowie einigen kleinen Restaurants, einigen Asiamärkten in Wellblechhütten und dem heftigen King's Casino in der Dorfmitte.
Das King's ist ziemlich stark auf Poker ausgelegt, so ist die Automaten/Roulette-Ecke wesentlich kleiner als die Pokerarea.
Außerdem sind alle Softdrinks umsonst und zusätzlich gibt es täglich ein reichhaltiges Buffet gratis obendrauf für alle Spieler. Zum Publikum an den Tischen lässt sich sagen, dass dort aufgrund der regionalen Nähe viele Bayern, Thüringer und auch Sachsen anzutreffen sind. Dass von mir in der letzten Aftermath angesprochene "Bullying" von tighten Spielern am Tisch trat über diese vier Tage eigentlich so gut wie nie auf und man hatte ganz im Gegenteil zur Abwechslung auch mal lustige Vögel am Tisch wodurch ein netter Tabletalk entstand. Darüberhinaus lässt sich noch positiv anmerken, dass es absolut gar keinen Dresscode gibt und man theoretisch wirklich in "Boxershorts only" rein käme.
Die Cashgame-Action war jetzt während der GCOP absolut klasse und so liefen bis zu 19 Cashgame-Tische in Holdem und Omaha. Angefangen von 1-1€, über 1-3€ und 2-5€ bis hin zu 5-10€ und zeitweise sogar 10-25€, 25-50€ oder gar 50-100€.
Wobei man trotz der tollen Action leider doch sagen muss, dass das fischigste Limit wie zu erwarten 1-1€ war. Hier liefen die meisten Tische und man merkt doch einen deutlichen Niveausprung im Vergleich zu 1-1€ wenn man 1-3€ oder 2-5€ spielt. Somit war es dann gerade für mich persönlich doch nicht so der Hammer, da der 5-10€-Tisch andauernd zusammenbrach bzw. meistens nur 5-handed gespielt wurde. Ebenfalls die 2-5€-Tische waren doch sehr stark mit ordentlichen Online-Regulars übersäht, von denen bekanntlich nicht allzu einfach Geld zu gewinnen ist.
Somit ist das Gesamtpaket mit günstigen Unterkünften im Ort, scharfen Bedienungen sowie Dealerinnen, massiver Cashgame-Action, kostenfreier Speis & Trank zwar schon sehr gut, dennoch werde ich dort aufgrund der oben beschriebenen Problematik wohl nicht nochmal hinfahren. Für Grinder im Lowstakes-Bereich, die 1-1€ oder bishin zu 1-3€ spielen wollen, ist es aber definitiv an Turnierwochenenden wohl das beste was Europa in Bezug auf das Gesamtpaket zu bieten hat.


Gran Casino Barcelona


Als zweites Casino steht das Gran Casino Barcelona im Blickpunkt. Ganz so viel wie zu Rozvadov gibt es hier allerdings leider nicht zu berichten, jedoch lässt sich zuerst einmal sagen, dass die Lage direkt am olympischen Dorf und mit nur 50m Entfernung zum Strand einfach genial ist.
Jedoch hatten wir leider das erste negative Erlebnis direkt am ersten Abend als wir mit Shorts nicht reingelassen wurden. Am Anfang der EPT/Estrellas Pokertour wurde diese Marschroute auch ziemlich strikt durchgezogen, am Ende hingegen, waren in der Pokerarea extrem viele Leute mit kurzen Hosen zu sehen.
Meiner Meinung nach auf jeden Fall so oder so ein Unding den Dresscode in der Art und Weise umzusetzen, dass man mit Shorts zwar noch in den Automatenbereich darf, jedoch nicht in die Table-Game-Area. Ganz zu schweigen von den Konsequenzen für die Pokerökonomie, denn durch diese Regel haben die kurze Hosen tragenden Automatengambler einfach gar nicht erst die Möglichkeit ihre Gewinne an den Pokertischen zu verdonken.
Darüberhinaus ist es zwar ne nette, aber zugleich auch sehr kleine Location und somit stehen halt für ein Event wie die EPT/Estrellas Pokertour viel zu wenig Cashgame-Tische zur Verfügung. Daraus resultiert eben genau diese Problematik mit >60 Leuten auf der Warteliste für so ziemlich jedes Limit. Daher ist pokern dort mit relativem Stress verbunden, so dass man morgens früh aufstehen muss um überhaupt mal eine realistische Chance auf einen Platz zu haben. Kommt man erst am Nachmittag oder Abend vorbei und würde dort gerne mal ein paar Stunden spielen, kann man das Casino direkt wieder verlassen, da zu diesen Zeiten mit 5-6 Stunden Wartezeit zu rechnen ist.
Dennoch ist das Gute hier, dass es nur einen Elektro-Table mit 2-4€ gibt und ansonsten an wirklichen Tablegames nur 5-10€, 10-20€ & 20-40€.
Somit muss quasi jeder der wirklich pokern will, sich zumindest an einem 5-10€-Tisch einfinden, was die Anzahl der schlechten Spieler auf höheren Limits deutlich erhöht im Gegensatz zum King's Casino in Rozvadov.
Ansonsten gibts zum Gran Casino Barcelona eigentlich auch nicht weiter viel zu berichten, da ich aufgrund der widrigen Umstände insgesamt nur 4 Stunden dort gespielt habe.

31. August 2012

Barcelona IV: All good things come to an end!

Wie die Überschrift bereits verlauten lässt, geht leider auch die schönste Zeit mal zu Ende. Am vorletzten Tag zogen wir nach 'Oan86's Abreise erstmal um in ein anderes Hotel mit Klima-Anlage um endlich aus der Saune raus zu kommen.
Danach gings dann nochmal auf den St.Joseph's Markt um die leckeren Fruchtshakes zu genießen und anschließend gaben wir uns einer kulinarischen Reise durch Barcelona hin.
Angefangen von Cannapés, die zwar ziemlich teuer, aber auch extrem stark waren, hinüber zu allenmöglichen Tapas und abschließend nochmal die geilste Pizza der Welt mit Ziegenkäse, Walnüssen und Honig!
Am nächsten und letzten Tag packte mich die Lust auf Poker dann aber doch nochmal, so dass ich vorbildlich um 10h aufstand und mich auf den Weg zum Casino machte. Meine Freundin nutzte die Gunst der Stunde und verbrachte den Nachmittag mit shoppen!
Es dauerte diesmal gar nicht lange und ich bekam ziemlich schnell einen Platz am 5€/10€-Tisch. Der Tisch war sogar ziemlich in Ordnung mit drei schlechteren Spielern, einem ultra-aggressiven und ansonsten ziemlich soliden Regulars.
Ich wartete zunächst wie immer auf die Blinds um bereits während dieser Wartezeit gespannt den Tisch unter die Lupe zu nehmen und einige Reads zu sammeln. Mir fiel eben dieser eine ultra-aggressive Spieler direkt ins Auge, der in diesem einen Orbit bereits zwei Mal ge3bettet hatte.
Ich saß nun UTG und der Dealer dealte mir fälschlicherweise eine Hand, obwohl ich normal noch eine Hand hätte warten müssen. Diese Hand war irgend ein Dreck und so foldete ich direkt. Exakt eine Hand später, was also normalerweise meine erste zu spielende Hand im Big Blind gewesen wäre, bekomme ich vom Dealer QQ ausgeteilt. Alle folden, der Aggrotard öffnet vom CO und der SB called, ich squeeze direkt, der Aggrotard called und der SB foldet.
Der Flop kommt mit Kd Td 2s nicht ganz perfekt runter, ich entschließe mich dennoch erstmal zu contibetten. Der Aggrotard called und der Turn ist eine 8d, somit liegt der Diamond-Flush bereits und ich halte die Qd. Mein Plan für den Turn war es zu check/callen um a) seine randomfloats drin zu behalten und b) meine Equity auf den 2nd Nutflush zu realisieren. Daher bin ich der Meinung, dass bet/fold in diesem Spot definitiv schlecht wäre.
Ich checke also zu ihm und er checked behind, der River ist eine totale Blank. Nun bin ich mir nicht sicher was hier der Plan sein sollte, ich denke dass es eher schlecht wäre zu value betten, da er halt in der Regel eine T folden und einen K callen wird, also checke ich. Er checked behind, ich bin zuerst an der Reihe die Karten zu revealen und er mucked.
Auf jeden Fall schonmal ein guter Start in die Session. In der Folgezeit bin ich diesmal gar nicht so super kartentot und kann mehrere Hände spielen. Es dauert auch nicht lange, da entschließe ich mich aus MP3 Kh Jh nach zwei Limpern nur mitzulimpen und nicht zu isoraisen, da bisher immer gelimp/called wurde und so gut wie keine Fold-Equity bestand. Der Aggrotard sitzt diesmal im Smallblind und isoraised nach den 3 Limpern relativ klein auf 60€, die beiden Limper vor mir callen wie erwartet, ich calle ebenfalls und ein Limper hinter mir called auch. Der Flop kommt mit 2h 5h 3h ziemlich nu$$ig für mich runter und ich beschließe nach den Checks der Limper vor mir auch erstmal zum Aggrotard zu checken. Er feuert auch wie zu erwarten seine Continuation-Bet und die beiden Limper vor mir folden. Ich calle nur und der Limper hinter mir foldet auch. Der Turn zeigt eine 8s, ich checke, der Aggrotard bettet ungefähr 370€, ich habe noch ziemlich genau 1000€ behind und entschließe mich nach kurzem Überlegen zu shippen. Er snapped und der River zeigt so ziemlich die schlechteste Karte, nämlich eine Th. Ich bin wieder zuerst dran mit revealen, er stöhnt einmal tief und mucked seine Karten. Easy Game, digga!
Nur wenige Hände später limpen die beiden vor mir wieder und ich isoraise mit QQ, der Aggrotard 3bettet mich nun vom Button und hat noch ca. 600-700€ in seinem Stack. Ich shippe natürlich sofort all-in, er snapped wieder und zeigt Pocket 99. Das Board rennt aber wieder gut für mich aus und so stacke ich ihn erneut. Nun war er entgültig on his Bike und musste erstmal zur Kasse sich nachkaufen. Danach hatte ich sogar noch weitere spielbare Hände, konnte aber leider keinen Profit mehr rausschlagen und verlor quasi alle Pötte. Der Aggrotard musste sich wohl auch erstmal von dem Schock erholen, nachdem ich ihn komplett ohne Seife rasiert hatte und spielte nach seinem Rebuy doch wesentlich tighter und zurückhaltender.
Leider wurde auch der größte der 3 Fische ziemlich schnell gebusted, so dass der Tisch dann auch wieder ordentlich trocken wurde.
Nach ca. 2,5 Stunden hatte ich dann auch genug von dem Tisch und stand nach einem zwischenzeitlichen Plus von ca. 2200€ dann letztlich mit einem Profit von 1683€ auf, da ich mich nachmittags mit meiner Freundin am Strand verabredet hatte.

Wir verbrachten die übrige Zeit des Nachmittags dann am Strand und machten uns Abends auf den Weg zum Placa d'Espanya um dem berühmten Farben- und Wasserspiel beizuwohnen. Dort angekommen stellten wir nach einiger Zeit fest, dass diese Wasserspiele leider nur von Donnerstag - Sonntag stattfinden und wir am heutigen Mittwoch wohl nicht allzuviel zu sehen bekommen.
Kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, da wir am nächsten Morgen extrem früh aufstehen mussten um unseren Heimflug zu erreichen!
Ich möchte um den gesamten Trip zu beschreiben sehr gerne das Zitat eines frommen und zugleich weisen Mannes verwenden: "Es war mir ein inneres Blumenpflücken". An dieser Stelle vielen Dank für die coole Zeit an alle Beteiligten: 'CptKaracho', 'Oan86', Kai & Maren! ES WAR GEIL!!!



Standings Gran Casino Barcelona
 
Playtime 4,5h: +5312€

26. August 2012

Barcelona III: No Poker, dafür Messi live im Camp Nou

Um uns erstmal von diesem megageilen Abend zu erholen, schliefen wir ordentlich aus. Eigentlich hatte ich auch den Wecker gestellt um vormittags im Casino vorbeizuschauen und dort noch ein paar Hände zu spielen, aber ihr kennt es ja selbst, wurde nix weil mal wieder zu faul...
So standen wir total lässig um 12h auf und checkten aus unserem Hotel aus. Heute zogen wir nämlich in ein anderes Hotel direkt auf der Rambla um.
Nach unserem Umzug wurde erstmal extrem gechilled und dabei noch derbe geschwitzt, da unser neues Hotel leider keine Klimaanlage hatte und das Thermometer hier in Barcelona zu keiner Tageszeit unter 25°C fällt.
Zu späterer Stunde holten wir dann meine einzigartige Freundin vom Flughafen ab, da sie uns noch ein paar Tage Gesellschaft leisten wollte. Abends schlenderten wir in der Nähe des Picasso-Museums umher und gönnten uns den wohl besten Sangria Barcelonas zum stolzen Literpreis von 18€. Aber extrem geil war er auf jeden Fall!
Dazu aßen wir Paella und beschlossen uns danach in einem anderen Restaurant nochmal mit Sangria vollaufen zu lassen, hier kostete der Liter nur 10€, war aber auch wesentlich schlechter im Vergleich zu dem zuvor genossenen Premiumsangria.
Danach ließen wir den Abend bei ein paar Estrellas und San Miguels an der Hafenpromenade ausklingen.


Den nächsten Tag verbrachten wir dann am Strand bis es Abends ins Camp Nou zur Begegnung des ersten Spieltags der Primera Division FC Barcelona - Real Sociedad San Sebastian ging. Dazu hier einige Bilder aus dem Camp Nou.



Das Spiel war absolut grandios und wir freuten uns sehr den genialen Doppelpack des besten Fußballers der Welt Lionel Messi live miterleben zu können. Am Ende gewann Barca hochverdient mit 5:1 und wir hatten unseren Spaß.

Direkt nach dem Spiel fuhren wir gegen 0h in den Stadtteil Gracia, hier fand über einen Zeitraum von 10 Tagen ein Straßenfest statt, bei dem jede Straße ihre ganz eigene Kreation von Kunst darstellen darf und am Ende wird die tollste Straße prämiert. Interessant zu sehen war, dass diese Kunstwerke allesamt aus Müll bzw. altem recycletem Material kreiert wurden. Diese Bienen auf den Fotos sind allesamt aus alten gelben PET-Flaschen gemacht worden.



Am nächsten Tag statteten wir dem Park Güell, der um 1900 von Antoni Gaudí erschaffen wurde und von dem man einen grandiosen Blick über ganz Barcelona hat, einen Besuch ab.




Am nächsten Tag hieß es dann auch schon Abschied nehmen von 'Oan86', da er die Heimreise bereits 2 Tage früher aufgrund von Klausurterminen antreten musste.

Im nächsten Eintrag gibts dann die Berichterstattung der letzten zwei Tage aus Barcelona und für diejenigen, denen es in diesem Eintrag zu wenig um Poker ging, gibts natürlich einen ausführlichen Bericht der letzten Pokersession.

Also stayed tuned!

22. August 2012

Barcelona II: Guter Wein muss nicht mal teuer sein :)

Wie ich ja im letzten Post bereits angekündigt hab, erwartet euch jetzt die Überstory bzw. der mit Abstand geilste Abend unseres gesamten Barcelona-Aufenthalts!

Also, beginnen wir mal von vorne: Nach meiner Boost-Session gingen 'Oan86' und ich erstmal einen Döner essen, direkt danach gings mit unseren zwei Laptops unterm Arm direkt zurück ins Casino. Der ursprüngliche Plan bestand darin, dass wir uns irgendwo zwei Steckdosen suchen, hinchillen und ein bisschen bloggen und surfen. Jedoch waren irgendwie keine zwei zusammenhängende Steckdosen mit Stühlen in der Nähe zu finden und so liefen wir ein bisschen herum.
Auf dem Weg zur Turnierarea befinden sich zwei Presseräume, ich sah in beide hinein und konnte einige leere Plätze entdecken. 'Oan86' war von der Idee sich da einfach mal dreist reinzuchillen nicht so begeistert und ging weiter. Ich wiederum nahm direkt an einem leeren Tisch Platz und freute mich über das gute Internet :) Einige Minuten später traute sich 'Oan86' dann auch in den Presseraum und so saßen wir dort wie zwei Redakteure und hofften nicht erkannt zu werden.
Nach ungefähr 1,5 Stunden kam die Mediacheffin und fragte ob wir unsere Presseausweise brauchten, ich erklärte ihr kurz die Situation und sie ging los um nachzufragen ob wir sitzenbleiben dürfen. Als sie wiederkam berichtete ich noch, dass wir für den magischen ON-YOUR-BIKE-Blog am bloggen sind und sie checkte unsere Seite auch direkt aus um sich mit Hilfe des Google-Übersetzers einen kleinen Einblick zu verschaffen. Sie war direkt happy und so konnten wir noch ein bisschen bleiben.
Auf einmal kam eine andere Cheffin in den Presseraum und verteilte gelbe Dinner-Vouchers an alle Beteiligten inkl. uns beiden. Ich musste schon die Hände vors Gesicht halten um mein Lachen zu unterdrücken, da wir wohl gerade auch noch kostenlosen Zugang zum dicken Buffet erhalten haben. HAHA :D
'Oan86' saugte den Dinner-Voucher wie ein Staubsauger in seine Hosentasche, dass damit auch ja nichts schlimmes mehr anbrennen konnte und ich tat es ihm kurzerhand gleich!
Wir beendeten unsere "Presse-Sitzung" alsbald und machten uns auf zum Buffet. Hier gab es alles was man sich so vorstellen kann: dicke Scampis, Ei mit Kaviar, Lachsstreifen, gefüllte Peperoni und vieles mehr!
Wir schlugen ordentlich zu, da auch die Getränke inklusive waren, schlürften wir in Nullzeit zwei volle Weinflaschen weg und ließen es uns mal so richtig gut gehen! HOCHVERDIENT!
Wir aßen und aßen, als wir zur zweiten Runde zum Buffet wollten, stand auf einmal die Media Cheffin, die uns lediglich erlaubt hatte noch ein bisschen im Presseraum zu bleiben, direkt vor uns am Buffet. Sie sah uns, wir sahen sie... In meinem Kopf spielten sich bereits tumultartige Szenen ab, wie sie uns mit dicken Flames aus dem edlen Restaurant verweist, wir von 4 Securitymännern rausgeschleift werden und das bereits gegessene Essen für die hoteleigenen Hunde wieder auskotzen müssen.
Während 'Oan86' versuchte sich langsam und unauffällig in Richtung Ausgang zu schleichen, ergriff ich einfach die Initiative und ging direkt auf die Mediacheffin zu. Zu Beginn fragte ich sie erstmal ob ihr denn unser Blog gefallen hätte und dass wir aus Tschechien hierher getrampt waren um zu pokern. Sie lachte und meinte, dass sie unseren Blog extrem cool fände. Sie konnte gar nicht fassen, dass wir so eine weite Strecke bis hierher getrampt waren und nannte uns fortan nur noch "Crazy European Hitchhikers".
Der Kackstift bei 'Oan86' glitt ebenso schnell wieder in seinen Körper wie er rausgekrochen war und er gesellte sich langsam zu uns. Wir hielten noch ein bisschen Smalltalk mit der Cheffin ab und gönnten uns die zweite Runde des dekadenten Buffets.
Auf den überstandenen Schock pressten wir uns die zweite Flasche Wein in Lichtgeschwindigkeit rein und feierten die ganze Zeit ab.
Zum Nachtisch gönnte ich mir Tiramisu und ungefähr 12 Trüffelpralinen, nun war ich auch gesättigt und gab mich voll und ganz dem Rotwein hin!
Wir zogen bereits die Blicke der Nachbartische auf uns und mussten uns daraufhin etwas beherrschen. An unserem großen Tisch saßen noch zwei weitere Leute und einer davon fragte uns nach einiger Zeit ob wir denn noch im Main Event drin seien.
Wir unterhielten uns mit ihm und stellten fest, dass es sich hierbei um den kanadischen Pokerprofi namens Matt Kay handelte. Wir chillten noch eine Runde mit ihm und gingen dann gemeinsam zur Bahn, da sein Hostel auf unserem Heimweg lag.
Zu Hause angekommen checkten wir erstmal seine Hendonmob-Winnings und stellten mit Erstaunen fest, dass der gute Matt wohl ziemlich krass ist, da er online bereits einen Overallprofit von 1,7 Mio USD zu verzeichnen hat.
Wir konnten in dieser Nacht kaum einschlafen und feierten uns noch ordentlich lange selbst für diesen krass-geilen Abend!

Im nächsten Eintrag gibts dann noch ein bisschen Pokeraction und die letzten Eindrücke aus Barcelona bevor dann auch bald die Heimreise angetreten wird.

19. August 2012

Barcelona I: Detlef D. Boost

Nachdem wir nach dieser langen Reise erstmal ein paar erholsame Stunden Schlaf getankt hatten, ließen wir uns natürlich nicht lumpen und gingen direkt mal zum Casino.
Wir legten die 2,5km zu Fuß zurück und mussten mit großer Ernüchterung feststellen, dass wir mit kurzen Hosen nicht die Tablegame Area reingelassen wurden. Dass ich auch für den gesamten Trip nicht eine einzige lange Hose eingepackt hatte, erschwerte die Sache natürlich zusätzlich.
Totale scheisse, auch für die Pokerökölogie, da eben die typischen Gambler aus dem Automatenbereich nicht einfach mal in kurzen Hosen runter in den Pokerfloor gehen können um dort ihr Geld zu verdonken.
Naja wir chillten nach dieser Ernüchterung noch ein wenig bei einem Bierchen am Strand, der übrigens direkt vorm Casino ist und machten uns dann langsam auf den Heimweg.
Am nächsten Tag schlenderten wir die berühmte 'La Rambla' hinunter in Richtung Hafen. Jedoch stellten wir ziemlich schnell fest, dass irgendwie alle Geschäfte zu hatten, was auch nichts mit der in Spanien üblichen Siesta zu tun hatte. Wir ließen uns später erklären, dass heute Feiertag sei und wir eventuell mit etwas Glück im Einkaufscenter am Yachthafen noch offene Geschäfte finden könnten.
Also nichts wie hin da, zur Abwechslung hatten wir auch mal Glück, so wurde eine lange Hose geshopped und dann ab zum Casino.
Die nächste Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten und so mussten wir feststellen, dass hier nur 1 Elektrotable mit dem Limit 2€/4€ und sonst nur 5€/10€ und 10€/20€-Tische laufen, was für 'Oan86' definitiv alles zu hoch ist. Für mich wiederum ist es sehr nice, da man sozusagen außer dem Elektrotisch als Minimum nur 5€/10€ spielen kann und somit alle Leute die Cashgame spielen wollen daran zu finden sein sollten.
Aber auch für mich hielt der Abend noch einen Pre-Session-Badbeat bereit, so standen auf den Wartelisten für 5€/10€ und 10€/20€ jeweils über 60 Leute und die gesamte Cashgamearea war bereits mit ca. 20 Tischen insgesamt gefüllt.
Somit verbrachten wir auch diesen Abend wieder am Strand und hingen einfach nur ab. Den nächsten Tag stellte ich mir den Wecker und versuchte mal so gegen 16h im Casino zu sein um dann mal einen Platz zu bekommen. - Leider erneut Fehlanzeige! Auch bereits gegen 16h ist der Cashgamebereich schon gerammelt voll und erneut gab es für jedes Limit lange Wartelisten von >60 Spielern.
Somit beschlossen wir den Nachmittag am Strand zu verbringen, gönnten uns ein paar Bierchen, gingen danach Abends lecker Pizza essen und dann zurück ins Hotel.
Am nächsten Tag stand ich noch früher auf und wollte es heute endlich mal wissen, um 13h im Casino angekommen, bot sich dennoch wieder ein quasi unverändertes Bild, jedoch kam ich erstaunlicherweise ziemlich schnell an einen neu eröffneten 10€/20€-Tisch.
Ich kann schonmal vorwegnehmen, diesmal ging ich ab wie ein rotes Moped!
Nach ein paar Händen halte ich QQ am CO und openraise, der SB, der insgesamt nur das Minimum Buy-In von 500€ vor sich stehen hat, 3bettet mich und ich schiebe den Saft rein. Er called und zeigt JJ, das Board fährt supernice, ich mache sogar am River noch unnötiger weise mein set of QQQ und gewinne die Hand.
Nur wenige Hände später halte ich 99 in late Position, UTG openraised und ein weiterer Spieler called, ich calle natürlich auch und der BB called ebenfalls. Wir sind somit 4handed am Flop, der mit Qs9s6h ziemlich stark für mich runterkommt. Der initial Openraiser aus UTG contibettet, die anderen beiden folden, ich raise seine Contibet von 160€ auf 520€ und er called. Der Turn zeigt die so ziemlich beste Karte im Deck, eine weitere Q. Er checkt, ich bette 750€ was etwas mehr als 1/2 Potsize entspricht, er raised all-in und ich snappe. Er revealed siegessicher 66 für ein Fullhouse 666QQ und ich drehe mein Fullhouse 999QQ um. Der River ist ein T und somit stacke ich ihn full für ziemlich genau 2000€.
Dieser Spieler kommt auch aus Deutschland und nachdem ich bereits innerhalb der Hand deutsch mit ihm gesprochen hatte um ihm die Betsizes einfacher zu erklären, schob ich nach dem gewonnenen 4000€-Pot noch hinterher: "Ja gut, kannste natürlich nix machen, Set over Set, ein dickes Setup halt."
Meint ihr er hätte mir daraufhin irgendwas geantwortet? - Ich kann die Antwort vorwegnehmen, er guckte mich böse an und sagte keinen Ton, auch im weiteren Verlauf fragte ich ihn ob er wüsste wie hoch denn der Rake-Cap hier sei, erntete ich nur böse Blicke und keine Antwort.
Hätte ich vor der Hand gewusst, dass er das wirklich umsypathischste Stück Scheisse ist, was mir seit langem im Live-Poker untergekommen ist, hätte ich ihn in übelster Tony G-Manier noch gedisst mit so sinnfreien Kommentaren wie "Oh, is it your truth to ship this hand all in?" oder "Hey mate, i can advise you: NEVER OVERPLAY A FULLHOUSE WITH A SET OF SIXES" um ihn extrem zu tilten. Im Nachhinein wär es sicherlich aufgrund seines Verhaltens auch angebracht gewesen, ich war aber zu entspannt um ihn richtig zu flamen!
Wiederum nur wenige Hände später raised der einzig schlechte Spieler am Tisch UTG auf 50€, ein anderer called und ich calle ebenfalls mit Pocket 44.
Der Dealer macht den Flop auf und die Doorcard ist direkt mal ne 4, haha :D Der schlechte Spieler bettet, ich raise auf dem T64-Flop, er geht all-in, ich snappe. Er zeigt QQ, das Board kommt mit A und K top und ich stacke auch ihn. Leider hatte er nur ca. 900€ in Chips vor sich stehen.
Danach passiert nicht mehr viel, ich 3bette noch einmal mit QQ gegen einen openraiser, der aber direkt foldet. Irgendwie hatte der gesamte Tisch leider in der Folgezeit einen riesigen Respekt vor mir, da ich eben zuvor in weniger als einer Stunde 3 Leute vollkommen gelöscht hatte, so dass ich sogar einen Walk im BB bekam und da leider AKo hielt. Danach openraise ich JJ aus UTG und der gesamte Tisch foldet. Nach ca. 2 Stunden verließ ich den Tisch dann mit einem Plus von 3629€ um erstmal mit 'Oan86' einen Döner essen zu gehen, da auch dieser Tisch leider wieder extrem solid und mit nur einem einzigen Fisch nicht sonderlich profitabel war.
Insgesamt muss man sagen, dass es natürlich ein übertriebener (Detlef D.) Boost, geprägt von dicken Setups zu meinen Gunsten war. Aber auch schön zu sehen, dass Poker doch nicht so rigged ist und ich nach knapp 3 Wochen unzähliger Stunden Livepoker mit sämtlichen Pocketpairs zuvor nur 1 Set hitten durfte, jetzt konnte ich den Schmutzfinken am Tisch wenigstens mal etwas zurückgeben und ihr Geld mit 3 Sets innerhalb einer Stunde einsaugen wie ein Industriestaubsauger!

Das wars erstmal für heute, im nächsten Eintrag werdet ihr mit der sicksten Story aus Barcelona versorgt!


Standings Gran Casino Barcelona - Playtime 2h:

'Oan86': ---
'Ich': +3629€

17. August 2012

Rozze -> Barca 1553km - Teil II: Wir bringen den Asphalt auch nachts zum Glühen!

So, dann jetzt mal feuer Frei für Teil zwei!
Auf der Raste Schauinsland bei Freiburg angekommen, trafen wir noch eine andere Tramperin namens Tabea, die extrem lässig war. Nach einem kurzen Smalltalk gab sie mir ihre E-Mail Adresse für den Tramprennenverteiler und vielleicht sehen wir sie schon am 4. Oktober wieder, wenn es heisst: Daumen raus - ab nach Amsterdam! SEID ALLE DABEI!!
Hier chillten wir nur extrem kurz, mussten uns dann auch schnell wieder von Tabea verabschieden, denn wir konnten bei einem französischen Pärchen knappe 200km bis nach Besancon mitfahren. Das Pärchen war total entspannt und so unterhielten wir uns über alles Mögliche, vorzugsweise diskutierten wir aber den Wechsel von Zlatan Ibrahimovic zu Paris St.Germain bzw. über die reichen Scheichs, die für Paris St.Germain ja bekanntlich ordentlich tief in die Westentasche gegriffen haben.

Die Fahrt verging schnell und so stiegen wir auf einer Raststätte kurz vor Besancon aus. Jetzt hatten wir knapp die Hälfte der Gesamtstrecke zurückgelegt. Hier war allerdings nicht allzuviel los, bis ich eine riesige Plüschbanane im Auto von 3 jungen Franzosen entdeckte und diese sofort um ein Foto mit der Banane bat. Gesagt getan und schon schnappte sich 'Oan86' die Banane und wir schossen ein erstes Foto.

                                       'Oan86' freut sich über die riesige Banane



Zum Abschluss nahmen wir die Banane nochmal in unsere Mitte und so entstand dieses supergeile Foto.


Obwohl wir auf dieser Raste doch knappe 2 Stunden warten mussten, brachte uns die Banane einen dicken Boost ein, so dass wir alsbald mit dem so ziemlich coolsten Lift der gesamten Tour von dannen fuhren.
Dieser coole Lift war ein Franzose, der ursprünglich aus der französischen Kolonie Niger stammt und seit ungefähr 6 Jahren mit seiner Familie in Frankreich lebt. Heute war er unterwegs zu Freunden nach Lyon und konnte uns deshalb gute 200km mitnehmen.
Zuerst brachte er uns 2 kleine Colaflaschen aus dem Raststättenshop mit, was sicherlich nicht alltäglich ist. Darüberhinaus wollte er uns sogar noch auf einer Raststätte südlich von Lyon absetzen und danach umdrehen und zurück nach Lyon fahren. Deshalb telefonierte er während der Fahrt noch mit seinem Kumpel, ob der nicht mal im Internet recherchieren könnte, welche Raste sich südlich von Lyon befinde und dafür geeignet wäre. Nach kurzem Hin und Her wurden wir uns dann einig und so fuhren wir Richtung Süden an Lyon vorbei und stiegen auf der vereinbarten Raste aus.
Mittlerweile war es ca. 23h, doch der Traffic war für diese Uhrzeit atemberaubend. Leider fuhren viele Leute aus Lyon auf diese Raste um nochmal zu tanken oder eine Kleinigkeit zu kaufen.
Somit warteten wir auch hier ca. 1,5 Stunden bis uns dann ein Pärchen mit einem Van etwa 80km auf die nächste Raststätte mitnahm. Hier war der Traffic für diese Uhrzeit auch wieder phänomenal, jedoch konnten wir den passenden Lift nicht auf Anhieb finden.
Zu unserer Belustigung fuhr ein getunter alter Käfer auf die Raststätte und ich schoss direkt mal ein Foto. Leider ist der Trottel durchs Bild gelaufen und nach exakt diesem Bild war der Akku meiner Kamera leer.


Nach kurzer Zeit boten uns zwei junge Franzosen an uns 80km weiter für 10€ mitzunehmen. Wir blieben trotz der Uhrzeit mitten in der Nacht hart und lehnten ab. Wir sind halt Tramper diggen und keine Mitfahrgelegenheit!
Hier bückten wir wieder ca. 2 Stunden ab, bevor ein deutsches Paar mit 15 Jahre altem Sohn & Wohnwagen auf die Raststätte fuhr. Obwohl es ja sozusagen unsere Landsmänner sind, zierten sie sich zuerst doch ordentlich uns mitzunehmen. Wir mussten erst auf die Tränendrüse drücken, bis sie sich dann endlich erweichen ließen. Sie fuhren genau in unsere Richtung bis fast nach Barcelona! Wir harrten die 400km zu dritt auf der Rückbank aus bis wir dann in der Morgensonne etwa 90km nördlich von Barcelona auf der Raste ausstiegen. Trotz dass sie uns mitnahmen muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass sie definitiv unsympathisch waren und normalerweise wohl keine Leute mitnehmen würden, da wirklich erst nach Drücken auf die Tränendrüse was drin war. Da frage ich mich doch allen Ernstes was sich diese Leute dabei denken, etwa dass sie nachts um 3.30h in Südfrankreich auf einer Raststätte von zwei deutschen Landsleuten ausgeraubt und überfallen werden??? Wieder mal unfassbar was es für Pack gibt!
Naja egal, man fährt ja dann doch einfach mit :D
Dann stiegen wir halt 90km nördlich von Barcelona aus und fuhren mit einem alten Spanier mit, der uns einfach in sein Auto heranwinkte, irgendwie Richtung Barcelona fuhr, aber kein Wort englisch sprach.
Während wir im Auto saßen gambelten wir kurz durch einen Münzwurf die Raste aus, auf der wir aussteigen wollten. Die Münze sagte, wir sollten parallel zu Barcelona auf einer Raste aussteigen, was sich im Nachhinein als Fail erwies, da von hier aus niemand direkt in die Stadt, sondern nur irgendwo ins Umland oder weiter fuhr.
Zu allem Überfluss wurden wir auch noch vom Tankstellenchef persönlich von dieser Raste geworfen, so dass wir kurzerhand unter der Autobahn durchgingen auf die andere Seite. Hier war der Plan nun wieder zurück in Richtung Frankreich zu fahren, dort auf der nächsten Raste auszusteigen und irgendwie auf die andere Seite zu gelangen. Wir fuhren bei einem jungen Pärchen mit, die in einer Auto-Kolonne mit ihrer Familie unterwegs zu einem Hundestrand in der Nähe von Girona waren. Wir stiegen wie geplant eine Raste weiter aus und gingen über eine Brücke auf die andere Seite. Hier dauerte es ca. eine halbe Stunde, bis 'Oan86' den finalen Lift direkt nach Barcelona shaven konnte. Es war ein cooles, junges französisches Pärchen, das direkt zur Sagrada de Familla wollte und so stiegen wir auch direkt vor der krassesten Kirche der Welt aus um die letzten Meter zum Hotel mit der Metro zurückzulegen.
Da waren wir nun nach 26 Stunden Vollgas am Ziel unserer Träume in Barcelona angekommen! Ohne unsere Gambleader inkl. Münzwurf hätten wir sicherlich nur 24 Stunden gebraucht, da wir halt wie gesagt erst auf die falsche Raste fuhren, dann wieder 40km zurückfahren mussten um dann direkt nach Barcelona fahren zu können. 
Natürlich waren wir ziemlich gerädert aber doch überglücklich und gingen erstmal ein paar Stündchen schlafen!