25. Juli 2012

Feuer frei für Etappe Zwei!

Zum Abschluss nochmal schön bis 14h gepennt und dann von 'sn9ke' auf den Parkplatz fahren lassen, wo er mich am Freitag auch eingesammelt hat. Nach kurzer Wartezeit von ca. 15 Minuten wurde ich dann von zwei älteren Herren nur einige Kilometer weiter bei Hockenheim auf einer Raststätte rausgesetzt.
Diese Raststätte befindet sich wirklich direkt gegenüber des bekannten Hockenheimrings, die Haupttribüne der Start- und Zielgeraden wird von der Raste nur durch die Autobahn getrennt. Wo zwei Tage zuvor beim großen Preis von Deutschland noch die Pneus für ohrenbetäubenden Lärm gesorgt haben, stand ich nun auf der Raste. Ich wollte für euch noch ein Foto schießen, aber ich erwischte 2 Minuten später direkt den nächsten Lift bis nach Freiburg, so dass mir für das Foto leider wirklich gar keine Zeit blieb.
Mit einem einzelnen Mann also bis nach Freiburg gedüst, stieg ich auf der nächsten Raste bei einem Mann ein , der ursprünglich aus London stammt, mit einer Frau aus Berlin verheiratet ist und aktuell in Leipzig wohnt. Da die gesamte Familie bis vor kurzem noch in der Nähe von Lyon gewohnt hat, war er gerade mit einem Sixt-Sprinter eben dorthin unterwegs um die letzten Umzugssachen nach Leipzig zu fahren.
Da er aber in Richtung Bern in die Westschweiz und ich in Richtung Zürich weiter musste, entschloss ich mich auf einer Raste direkt hinter Basel auszusteigen und von dort aus die letzten verbliebenen 60km nach Baden in Angriff zu nehmen.
Nach kurzer Zeit fuhr ich dann auch schon bei einem jungen schweizer Pärchen mit, die den Tag über im Europapark in Rust waren. So kam ich exakt 4 Stunden und 15 Minuten, nachdem ich den Parkplatz bei Viernheim verlassen hatte in Baden an. Sie setzten mich netterweise direkt in Baden ab und so musste ich mit dem Bus nur noch einige Stationen zum Bahnhof fahren, in dessen unmittelbarer Nähe sich meine Couchsurfing-Location befindet.
Nach kurzer Wartezeit nahm mich Linda, meine Hosterin, dann auch in Empfang und wir tranken noch gemütlich ein Bierchen auf der Terrasse ehe sie sich wieder auf den Weg in ihre neue Wohnung machte. Ich wohne hier gerade alleine in einer 3,5 Zimmer-Wohnung, die sie bis vor kurzem noch zusammen mit ihrem Freund bewohnt hat. Nun sind die beiden aber in einen Nachbarort in eine neue Wohnung umgezogen und deshalb steht eben diese Wohnung bis zum Monatsende leer und ich darf hier ungestört mein Unwesen treiben.
Dann wurde es aber auch endlich Zeit die Pokeraction auszuchecken, so machte ich mich dann gegen 23h auf ins Grand Casino Baden, was nur etwa 5 Minuten zu Fuß entfernt ist.
Ich fand auch sofort an einem 5/10CHF-Tisch Platz, der inkl. mir dann mit 10 Personen vollbesetzt war.
Es ließen sich zu Anfang keine wirklichen Vollfische ausmachen, obwohl 4 der 10 Leute Italiener zu sein schienen. Trotz aller Klischees über pokernde Italiener, hatten diese 4 wohl leider doch schonmal etwas davon gehört, dass es nicht profitabel ist jede Hand zu spielen und der berühmte Gutshot irgendwie doch nicht jedes mal ankommt...
Nach kurzer Zeit kristallisierte sich dann doch heraus, dass zu meiner Rechten ein dicker Karpfen Platz genommen hatte. Jedoch ein relativ unangenehmer Spieler, der superdeep, mit ca 300bb sitzend einen Monsterbluff auspackte. Er called nach seinem Openraise auch die 3bet eines ziemlich guten Regulars und ebenfalls die Cbet auf einem J83-Flop, am Turn checkt der Regular zu ihm und er bettet auf eine weitere 8 am Turn relativ groß. Der Regular called und checkt den River erneut zu ihm, welcher eine 5 zeigte. Nach längerem Überlegen shoved der Fisch dann etwa 1700CHF in einen Pot von etwa 1600CHF. Der Reg tanked ein wenig und foldet dann. Daraufhin zeigt der Fisch 64o, einfach gar nichts, keinen missed draw, einen absoluten stonecold Bluff. Er hat den Flop einfach gebluffcalled mit der Intention zu double barreln inkl. River-Overpotsize-Ship.
Gleich in meiner ersten Hand als ich im BB sitze, halte ich JTs, calle den Steal vom BU und der Flop zeigt T63-Rainbow, ich check/calle und auf dem Turn kommt eine 7, es geht check/check und auch nach dem River-King, checkt der BU behind.
Der Dealer fordert mich auf meine Karten zu zeigen, jedoch fange ich erstmal direkt an zu flamen und weise daraufhin, dass der BU als letztes gebettet hat und so auch seine Holecards zuers. Der Dealer wiederum macht mich auf die Hausregel aufmerksam, dass es hier so sei, wenn eine Setzrunde, in diesem Fall der River von beiden Spielern mit check/check gespielt wurde, ist die frühere Position als erstes dran mit Karten im Showdown zeigen.
Ich drehe halt widerwillig JTs um und gewinne die Hand.
Nur zwei Orbits später verlässt der Superfisch rechts von mir den Tisch und ähnlich wie heutzutage im Internet snap quitted der Regular ebenfalls. Als noch drei weitere Leute den Tisch leaven, sind wir nur noch 5-handed und die anderen 4 Spieler außer mir sind extrem nitty, so dass auch ich beschließe meine Session hier nach 3 Orbits und ca. 1 Stunde Spielzeit zu beenden. Nebenan läuft noch ein 5/5CHF-Tisch, der noch voll besetzt ist, jedoch gibt es hierfür eine Warteliste und ich entschließe mich dann doch so gegen 1h pennen zu gehen.
Ich beende die erste kurze Session mit einem kleinen Plus von 110CHF was aktuell etwa ~92€ entspricht.



Den nächsten Tag erstmal gediegen ausgeschlafen und danach Linda ein bisschen geholfen die Wohnung fit für die Übergabe zu machen, ging ich erstmal im Supermarkt einkaufen.
Dann noch ein bisschen gechilled und schon war es auch 20h, so dass ich mich ins Casino aufmachte. Ich kann hier bereits schonmal vorwegnehmen, dass diese Session ähnlich wie die in Bad Dürkheim extrem grauenvoll verlaufen ist.
Es ist nicht mal so, als hätte ich irgendwelche krassen Suckouts hinnehmen müssen oder ähnliches, sondern ich bin wirklich wieder mal über die gesamte Session von 7,5 Stunden sowas von extrem kartentot gewesen, dass man es sich fast nicht vorstellen kann. Es kam ungelogen vor, dass ich sage und schreibe 1,5 Stunden nichts gemacht habe, außer einfach zu folden. Und da man durch folden bekannterweise kein Geld gewinnen kann, gings natürlich mal wieder dick nach unten.
Aber der Reihe nach, nach einiger Zeit bekam ich AA und besagter aggro Fisch vom Vortag, saß links von mir und hat wieder jede Hand auf 6bb geraised. Somit musste ich den alten 1975er Trick anwenden und beschloss zu limp-raisen. Jedoch foldeten beide auf mein Limpraise.
Dann einige Hände später entschloss ich mich JTs mitzulimpen, der scheiss Fish wiederum isoraiste auf 6bb, ich callte und wir spielten einen 4 oder 5 Multiwaypot. Der Flop kam mit T63 rainbow ziemlich gut und ich entschloss mich gegen den Fish definitiv zu callen, der 100% Contibet egal wieviele Leute in der Hand waren hatte. Der Turn zeigt eine weitere 3 und ich check/calle erneut, der Fish checkt den river auf eine 7 behind und zeigt im Showdown ATo für besseres Toppair und gewinnt somit die Hand.
Da der Fisch natürlich extrem groß gebettet hat, verliere ich einfach auf 2 Streets gegen ihn mal 600 CHF, so schnell kanns gehn.
Einige Zeit später halte ich dann QQ und isoraise 2 Limper, die aber beide callen. Der Flop komt J33 mit Flushdraw, ich contibette, einer foldet, einer called. Der Turn ist eine 5, die nichts completed, ich bette erneut und ein bis dato relativ solider, tighter Inder called. Am River rolled ein weiterer J off, so dass das Board nun JJ335 ist, er bettet ungefähr 1/2 so 280 CHF in 600 CHF und ich muss natürlich folden, weil er hier so gut wie immer auf Jx unterwegs ist und nun schön gefulled hat.
Ich folde und er zeigt mir Ad2d für den missed Diamonds-Flushdraw, was natürlich auch wieder extrem unlucky ist, dass er erstens 2x mit Flushdraw called, dann so einen River hittet wo ich immer folden muss außer ich hab halt Jx. Darüberhinaus natürlich auch wieder mal ein katastrophaler Bluff von ihm, da ich nach 2 barrels wohl selbst mindestens auf Jx sitze und das definitiv einen größeren Teil meiner Range ausmacht als die 3 Overpairs, die ich halt snapfolden muss.
Aber wenns nicht läuft, kommts dann halt auch so und man wird da auch noch trotz Dummheit der Leute gefistet.
Direkt 2 Hände später halte ich TT und calle nach einem Openraise mit und wir sind 5 handed am Flop. Der Flop kommt 873, ein mittelmäßiger Spieler bettet, der Inder called und ich ebenfalls, die andern folden.
Am Turn kommt eine weitere 8 und wir checken alle drei. Der River zeigt eine T und macht mir somit das Topfullhouse. Der mittelmäßige Spieler leadet, der Inder called sehr zögerlich nach längerem Überlegen und ich stelle, den anderen Spieler für ~500CHF all-in. Beide folden und der Inder zeigt sogar seine QQ. Ist echt wirklich ein Witz dass ich da im Multiwaypot auf 873 am Flop schon wieder total crushed bin und halt durch die Freecard am Turn erst mein Fullhouse lucken muss um die beste Hand zu machen.
Danach passierte stundenlang einfach gar nichts, ich verlor wie zu erwarten mehrere kleine Pötte und gewann wirklich keinen einzigen Pot mehr.
Nach und nach trocknete das Game auch zunehmend aus, jedoch hielt ich bis zum Ende um 4h morgens durch. Die Session beendet habe ich dann letzten Endes mit 955 CHF im Minus.
Generell lässt sich sagen, dass das Game hier in Baden auch nicht allzu profitabel ist, zwar ist das Durchschnittsalter sehr hoch, aber dennoch spielt die Rentercrew extrem tight und es ist dementsprechend eben nicht viel zu holen. Absolute Vollfische, wie es sie noch in Bad Dürkheim gab, sind hier auch nicht wirklich vorhanden und gestern war sogar ein ziemlich guter Regular am Tisch, der Pokerprofi ist und zur WSOP in Las Vegas war um NL2000 Cashgames zu spielen.
Aber was will man machen, ich werd mir das hier noch ein paar Tage geben und sollte das Game nicht besser werden, kann ich mir auch gut vorstellen, hier einfach früher abzureisen.


Standings nach Session IV:


Playtime 17,5h - Result: -1703€

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